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Widex launchte mit seinem SmartRIC auch eine neue Bauform und räumte damit vier renommierte Design-Preise in kürzester Zeit ab. Seit dem EUHA-Kongress ist das SmartRIC zudem in der Premium Economy Class 110 erhältlich, also der niedrigsten Preisklasse der Moment-Plattform. Audio Infos testete die neuen Hörsysteme bei einem „Walk and Talk" in Bremen und am Flughafen in Berlin. 

Jana Herrmann, publié le 13 mai 2025

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Für die neueste Entwicklung habe man sich bei Widex gefragt, „was Hörsysteme brauchen, damit ihre Träger nicht ständig an sie erinnert werden und sie im besten Fall sogar vergessen », sagt Peter Riemer zu Beginn unseres Treffens. Auf dem Weg zu diesem Ziel habe man dabei vier Elementen besondere Aufmerksamkeit gewidmet: dem natürlichen Hören samt optimalem Sprachverstehen selbst in geräuschvollen Situationen, dem Tragekomfort, der sogar von Windgeräuschen nicht beeinträchtigt werden sollte, der längeren Unabhängigkeit von einer Stromquelle und einem smarten Design.

Neuer Winkel = mehr Sprachverstehen

Besonders letzteres ermögliche nun audiologische Spitzentechnologien, so Riemer. Denn das innovative L-förmige Design erlaubt es, die Mikrofone in einem verbesserten Winkel anzuordnen. Die Richtwirkung und die Ausrichtung auf die Sprache werden dadurch noch mal deutlich verbessert. „Durch die Platzierung des SmartRIC weiter oben am Ohr wird der Mikrofonwinkel des Geräts entscheidend näher an die Horizontale herangeführt. Dadurch kann sich das Richtmikrofon noch genauer auf das ausrichten, worauf sich die Träger konzentrieren, was zu einem verbesserten Signal-Rausch-Verhältnis in lauten Umgebungen führt », so Riemer. Durch die Neupositionierung der Mikrofone steigere das SmartRIC das Sprachverstehen in komplexen Hörumgebungen im Durchschnitt um ganze 10 Prozent.

Das neue, stromlinienförmige Design sorge aber auch beim Tragekomfort und insbesondere Wind- und Berührungsgeräuschen für deutliche Verbesserungen, die damit selbst schwierige Hörsituationen angenehmer gestalten. Um bis zu 10 dB ließen sich so zum Beispiel Windgeräusche reduzieren. Kommt der Wind von hinten, seien es sogar bis zu 20 dB, sagt Riemer.

 

Darüber hinaus ist SmartRIC das laufzeitstärkste wiederaufladbare RIC-Hörgerät des Unternehmens, das mit einer einzigen Ladung bis zu 37 Stunden durchhält. Träger, die viel unterwegs sind, profitieren von der ersten tragbaren Ladelösung von Widex mit Schnellladefunktion: Das schlanke, kompakte Etui kann die Hörgeräte in vier Stunden vollständig aufladen oder diese mit einer 30-minütigen Schnellladung für eine Nutzungsdauer von acht Stunden mit Energie versorgen. Insgesamt bietet das Etui fünf vollständige Ladevorgänge.

 

Das SmartRIC baut zudem auf den starken audiologischen Vorteilen der einzigartigen Widex-Technologie auf, die Widex PureSound mit ZeroDelay umfasst. Die besonders schnelle Klangverarbeitung führte der dänische Hersteller bereits mit den Moment-Systemen ein. Das Geheimnis dieser Technologie ist die ultraschnelle Durchlaufzeit von weniger als einer halben Millisekunde, die wiederum zu einem ausgesprochen natürlichen Klang führt und damit das Hörsystem insbesondere für Einsteiger interessant mache, so Peter Riemer.

Learning by Hearing

Auf dem Rundgang durch die Bremer Botanika – einer Mischung aus Botanischem Garten, interaktivem Museum und kleinem Zoo – erlebe ich den Sound der SmartRICS aber nicht nur persönlich, sondern steuere ihn auch mit Hilfe der Moment App. Die SmartRICs befinden sich eingangs im PureSound-Modus, der mich sehr weit, intensiv und räumlich offen hören lässt. Ein Wasserfall beispielsweise hört sich fast so an, als würde ich ihn nicht mit Abstand betrachten, sondern direkt vor ihm stehen und die exotischen Vögel scheinen extra für mich zu singen. Auch eine etwas abseits stehende Besuchergruppe kann ich leise sprechen hören und stelle schnell fest: Beim PureSound-Modus ist der Name definitiv Programm und der klare Sound ist ein beeindruckendes, angenehmes Hörgefühl.

 

 

 

„In manchen Situationen, zum Beispiel in einer großen Gesellschaft, bevorzugen viele Trägerinnen und Träger allerdings das Universalprogramm, um sich besser auf ihre Gesprächspartner fokussieren zu können », erklärt Peter Riemer bei dieser Gelegenheit. Und tatsächlich höre ich nach dem Wechsel in das Universalprogramm, das eine herkömmliche Klangverarbeitung nutzt, die immer noch anwesende Besuchergruppe nicht mehr sprechen.

 

 

Über die Moment App lassen sich zudem die Richtwirkung der Mikrofone und die Lautstärke der Geräte einstellen sowie einen Equalizer und MySound nutzen – jene „intuitive, KI-gestützte Personalisierung, die dem Hörgeräteträger ein ganz individuelles und situationsabhängiges Hörerlebnis ermöglicht„, erklärt Peter Riemer. Nach einer Kurzbeschreibung der Hörumgebung, zum Beispiel „Natur » und „Klang genießen », bietet die App weitere Vorschläge zur Klangoptimierung an. Den für ihn angenehmsten Sound kann der Nutzer dann abspeichern, zum Beispiel unter dem Stichwort „Botanika », und kann dem sogar noch ein dazu passendes, selbstgeschossenes Foto hinzufügen.

Design ist Trumpf

 

 

Dass Design und neue Bauformen definitiv dabei helfen, bestehende Vorurteile gegenüber Hörsystemen abzubauen, verdeutlichten mir die ausgeliehenen SmartRICs dann wenig später auf unserer ersten gemeinsamen Reise: Am Berliner Flughafen fragte ich bei der Sicherheitskontrolle, ob ich „meine Hörgeräte dafür ablegen müsste ». „Ihre WAS? » fragte daraufhin der junge Sicherheitsbeamte seinerseits. „Meine Hörgeräte », wiederholte ich und zog sie zur besseren Veranschaulichung aus meinen Ohren. „Ach so, Sie meinen Ihre KOPFHÖRER! » „Ja genau », entgegnete ich daraufhin schmunzelnd – und sehr happy über diesen kurzen, aber äußerst aufschlussreichen Dialog.

 

 

Ausgezeichnete Erfolgsserie

 

 

Vier renommierte Design-Preise in kürzester Zeit: Nach dem German Design Award, dem red dot Design Award 2024 und dem A’ Design Award & Competition 2024 in Gold erhielt Widex kürzlich zudem auch noch den Good Design Award 2024. Diese Auszeichnung ist ein breit angelegtes Programm zur Bewertung und Unterstützung von Design, welches vom Japanischen Institut für Designförderung durchgeführt wird und entstand 1957 aus der Überzeugung, dass Design wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung Japans beitragen wird. Funfact: Noch bevor das neue Widex SmartRIC Hörsystem auf dem Markt erhältlich war, wurde es schon mit dem ersten Preis, dem German Design Award 2024 im Bereich „Excellent Product Design » in der Kategoie „Medical Rehabilitation and Health Care », ausgezeichnet.